uupps, da hätte ich erst hier lesen sollen. Meine (nachfolgende) Antwort hatte ich erst im Thread "Error Kernel Timestamp-Fehler 2160 bei StammDB nach Kopieren" geschrieben, aber dieses Thema passt besser zur Antwort
Hallo Wahnfried,
also in einer Domäne ist das aus mehreren Gründen problematisch.
1. Man hat ja auf dem Domain-Controller ein Server Betriebssystem laufen, z.B. Windows 2003. Auf den Clients hat man in den meisten Fällen ein Client-Betriebssystem, z.B. XP Prof. Ein Domain-Controller kann nur auf einem Server Betriebssystem laufen. Man müsste also im Vorfeld alle Clients mit Windows 2003 Server ausstatten. Das kostet aber irre Geld... Dann jedoch ist ein Weiterarbeiten (also primär das Anmelden an einer Domäne) problemlos möglich, wenn der Domain-Controller ausgefallen ist. Aber wie gesagt, finanziell völlig uninteressant.
2. Aus den Clients einer Domäne "schnell mal" eine Arbeitsgruppe machen ist zwar machbar, aber man muss dazu alle Clients aus der Domäne entfernen und in die Arbeitsgruppe setzen. Wenn der Domain-Controller dann irgendwann wieder da ist, fängt der Streß an, weil dann alle Clients die Verbindung zur Domäne verloren (bekommen) haben. Kein unlösbares Problem, aber aufwändig.
Zum Glück ist das alles aber unnötig.
Nehmen wir an, ein Windows 2003 Server und eine Handvoll XP Prof. Clients. Die Clients sind in der Windows 2003 Domäne. Der Domain-Controller fällt aus. Die Clients selbst können sich mit ihrem gecachten (zwischengespeicherten) Benutzerdaten zunächst trotzdem noch an der Domäne anmelden, natürlich fehlt dann die Verbindung zum Server.
Die Clients können aber danach unabhängig von der Domäne "wie in einem kleinen Peer-to-Peer-Netzwerk" Verbindungen miteinander aufbauen. Das sollte schon mit den Domänenkonten gehen, sofern auf den Clients auch lokale Zugriffsrechte für die Domänen-User auf die Verzeichnisse erteilt worden sind.
Wenn das Probleme macht, dann kann man auf dem zum Server umkonfigurierten Client einfach mit den lokalen Systemtools ein lokales Benutzerkonto einrichten und diesem Konto Zugriffsrechte auf die Verzeichnisse (meist wohl Turbomed) geben. Danach können die anderen XP PCs sich wie in den "kleinen Netzen" auch mit diesem "Server" verbinden. Die Domäne, die im Hintergrund immer noch schlummert, spielt dabei keine Rolle.
Das kann man übrigens gefahrlos ausprobieren, den Windows 2003 Server abschalten und die Verbindungen zwischen den Clients testen. Nur die Finger von der Domänenmitgliedschaft lassen, also keine Arbeitsgruppe erstellen, dann kann man später den Server einfach wieder hochfahren und die Welt ist wieder in Ordnung.
Dann besteht natürlich von vornherein noch die Möglichkeit, ohne Domäne zu arbeiten. Das Vorhandensein eines Windows 2003 Servers erzwingt nicht die Verwendung einer Domäne! Auch ein Windows 2003 Server kann im Arbeitsgruppenmodus betrieben werden, dann müssen natürlich die Benutzerkonten wie gehabt manuell auf jedem Client einzeln eingerichtet, mit Rechten und den gleichen Kennwörtern versehen werden. Dafür ist ein Wiederbeleben eines verstorbenen Systems wesentlich einfacher. In den üblichen Praxisnetzen, die doch meist recht überschaubar sind, ist das durchaus eine gangbare Alternative.
Mal Hand auf's Herz, wer arbeitet wirklich mit eingeschränkten Benutzerrechten (das dürften noch einige sein), wer ändert regelmäßig die Systemkennwörter auf den Systemen (da werden's weniger). Diejenigen, die jetzt noch die Hand heben, sind mit einer Domäne gut bedient (und sind bzw. haben wohl auch einen erfahrenen Administrator, der sich im Notfall um die Reanimation kümmert). Die anderen können den Betrieb ohne Domäne durchaus ins Auge fassen. Die Leistungen des Serverbetriebssystems haben sie dadurch dennoch (z.B. Terminalserverfunktionen, mehr als 10 Verbindungen, Software-RAID, usw.).
Ich hoffe, damit konnte ich etwas Klarheit in die Fragestellung bringen.
Viele Grüße,
Thomas