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--- CompuGroup und die Gesellschaftergruppe um die Gründerfamilie Gotthardt befinden sich in fortgeschrittenen Gesprächen mit CVC Capital, teilte der auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierten Softwareanbieter mit. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen über den Schritt berichtet.
Der in Aussicht gestellte Angebotspreis liege bei 22,00 Euro je Aktie, hieß es von Compugroup. Das wären in Summe knapp 1,2 Milliarden Euro. Im Falle einer erfolgreichen Übernahme sei geplant, das Unternehmen von der Börse zu nehmen. Am Freitag war die Compugroup-Aktie bei etwas über 16 Euro aus dem Handel gegangen. Anfang des Jahres lag die Aktie noch bei rund 40 Euro. Direkt nach dem Corona-Crash war sie 2020 und 2021 noch teils über 85 Euro wert gewesen.
Die Gesellschaftergruppe um die Familie Gotthardt beabsichtigt laut Mitteilung zudem im bisherigen Umfang mit rund 50,1 Prozent an der Gesellschaft beteiligt zu bleiben. Es sei dann eine strategische Partnerschaft mit CVC beabsichtigt. Compugroup ist vor allem belastet von Sorgen um die Gewinnentwicklung an der Börse nur noch knapp 900 Millionen Euro wert.
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Interessant fand ich auch:
---- Zu den Problemen beigetragen hat auch der langanhaltende Streit um den Tausch der "Konnektoren" (spezieller Router) in den Arztpraxen. Dafür fallen nun 2.300 Euro an. Compugroup bezeichnete den als "alternativlos", weil die Zertifikate in der Hardware fest verbaut seien. Deshab müsse die gesamte Hartdware getauscht werden.
Ein Test der Zeitschrift c`t zeigte jedoch, dass sich die drei gSMC-K-Karten mit den Krypto-Zertifikaten leicht herausziehen und wieder einsetzen lasen - nachdem am Router sechs Torx-Schrauben herausgedreht wurden.
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wow - das ist wohl in seiner ganzen Tragweite so an mir vorbei gegangen ... wäre das nicht ein Fall für die Staatsanwaltschaft? immerhin wurden doch da im großen Stil Geld der Versicherten an die Privatwirtschaft umverteit - und ca. 100 EUR (3x gSMC-K) vs 2300 - also +2200 x soundsoviel Fälle - da kommt schon eine Summe zusammen ... aber solange es nicht das "eigne" Geld ist scheint es den zusändigen Institutionen wohl egal zu sein?
Naja, das mit den Konnektoren ist so eine Sache... technisch hat die c't vermutlich recht. Praktisch hat der Gesetzgeber/Gematik mit der Forderung um gesicherte Lieferketten und den ganzen (vermutlich maßlos übertriebenen) Sicherheitsanforderungen selbst die Messlatte so definiert, dass ein Gerät nicht gewartet werden darf. Insofern hat man sich da wohl selbst ins Knie geschossen, aber die Aussage der CGM finde ich aus juristischer Sicht einigermaßen plausibel.
Thomas hat geschrieben: ↑Montag 9. Dezember 2024, 13:37
Naja, das mit den Konnektoren ist so eine Sache... technisch hat die c't vermutlich recht. Praktisch hat der Gesetzgeber/Gematik mit der Forderung um gesicherte Lieferketten und den ganzen (vermutlich maßlos übertriebenen) Sicherheitsanforderungen selbst die Messlatte so definiert, dass ein Gerät nicht gewartet werden darf. Insofern hat man sich da wohl selbst ins Knie geschossen, aber die Aussage der CGM finde ich aus juristischer Sicht einigermaßen plausibel.
guter Punkt. Wäre zwar auch eine Variante von "egal...ist ja nicht mein Geld" - aber juristisch sicher anders zu bewerten. War nicht bei anderen Konnektor-Herstellern ein Tausch möglich? Oder irre ich mich.
Eine komforme Möglichkeit wäre evtl. durchaus der Tausch (und anschließend) Versiegelung durch einen "zertifizierten Techniker" (von wegen "nicht manipuliert") gewesen.
Sichere Lieferkette etc zieht ja nicht merh, sobald das Gerät ausgeliefert wurde.
nmndoc hat geschrieben: ↑Montag 9. Dezember 2024, 13:46
guter Punkt. Wäre zwar auch eine Variante von "egal...ist ja nicht mein Geld" - aber juristisch sicher anders zu bewerten. War nicht bei anderen Konnektor-Herstellern ein Tausch möglich? Oder irre ich mich.
Eine komforme Möglichkeit wäre evtl. durchaus der Tausch (und anschließend) Versiegelung durch einen "zertifizierten Techniker" (von wegen "nicht manipuliert") gewesen.
Sichere Lieferkette etc zieht ja nicht merh, sobald das Gerät ausgeliefert wurde.
Bei den anderen Herstellern war das Zertifikat softwaremäßig austauschbar - die CGM hat es sehr sicher gemacht, und die Zertifikate als SMC eingebaut. Das war sicherlich den extrem hohen Anforderungen zu Beginn der Spezifikationen geschuldet.
Ein Austausch vor Ort und neues Versiegeln geht aufgrund der Sicherheitsanforderungen auch nicht. Wenn Sie sich mal die Anforderungen an die Herstellung anschauen, wird es einem klarer. Die bauen quasi in einem Bunker - und das lässt sich vor Ort einfach nicht so realisieren.
Sicher, wo ein Wille gewesen wäre, hätte es wohl auch einen Weg gegeben, aber "der Gesetzgeber hat es so gewollt", denkt sich die CGM - und kassiert entsprechend. Das passiert in der Wirtschaft allgemein wohl öfters (s. auch PKW-Maut-Desaster). In diesem Fall würde ich der CGM nicht primär den Vorwurf machen... (ich glaube kaum, dass ich die CGM mal so in Schutz nehmen würde )
Ein Austausch vor Ort und neues Versiegeln geht aufgrund der Sicherheitsanforderungen auch nicht. Wenn Sie sich mal die Anforderungen an die Herstellung anschauen, wird es einem klarer. Die bauen quasi in einem Bunker - und das lässt sich vor Ort einfach nicht so realisieren.
Soo ein Bunker scheint in Leipzig zu sein, denn von dort wurde für eine meiner Praxen ein "alter" Konnektor als KoCoBox MED+ geholt und gegen den defekten "Neuen" ausgetauscht. Ich dachte ich seh nicht richtig !!
Es gibt neben der Fertigungsstelle (die war, soweit ich mich erinnere, in Osterreich) natürlich auch noch diverse gesicherte Lager... aber das ist jetzt wirklich alles Off-Topic
Nur mal so nebenbei:
Jetzt -wo das dicke Austauschgeschäft gelaufen ist- haben natürlich auch CGM-Konnektoren eine Funktion zur Laufzeitverlängerung, sowohl bei den neuen (kleinen) Versionen, als auch bei den alten "Schuhkartons", die aktuell wieder vermehrt als Austauschgeräte in den Praxen aufschlagen.
Folglich ging es also immer nur um Gewinnmaximieung, alle anderen Begründungen für die angebliche Alternativlosigkeit des Konnektortauschs waren und sind reine Nebelkerzen.