holgerhi hat geschrieben: ↑Sonntag 30. April 2023, 18:28
@FortiSecond:
Ganz herzlichen Dank für die fundierte Stellungnahme!
Somit werden wir uns wohl für den i7-1195G7 für die Clients entscheiden.
Kann es sein, dass sie sich mit der Wattzahl beim i5-8259U vertan haben? Finde hier nur 28W (TDP) wie beim i7-1195G7.
https://www.intel.de/content/www/de/de/ ... tions.html
Der i5-8365U hat 15W TDP.
Eine Frage hätte ich noch:
Mir wurde alternativ auch eine VDI-Lösung angeboten, also 10 Clients nur als RDP-Plätze für Zugriff auf 10 Server-VMs.
Dann dürften die Clients ja noch schwächer/sparsamer sein.
Wieviel RAM für den VDI-Server wäre ratsam? Sind 128GB ok?
Welche Server-CPU wäre für einen VDI-Server und welche für einen "normalen" Server-Client-Betrieb optimal?
Vielen Dank!!
Gern geschehen.

Gute Entscheidung. Letztlich ist der 11er ganze 3 Generationen frischer. Der Preisunterschied bei den NUC ist zwar kräftig, relativiert sich aber in der Annahme, dass die Boxen dann vielleicht auch 3 Generationslängen später erneuert werden können - Umbau kostet ja auch.
Mit der TDP habe ich mich geirrt, sorry. War sogar noch anders: Ich hatte die 15W beim i7 unterstellt
VDI? Im Ernst?!
Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, aber ich hau´ einfach mal raus.
Darstellung ist skizziert/veranschaulichend gesprochen.
Erklärungen:
RDS = Remote Desktop Services. Windows-Server stellt quasi Remote-Desktops bereit. Ein System, viele aktive Sitzungen per Remote Desktop. Man teilt sich eine (virtuelle) Umgebung, nämlich die des Windows-Servers.
VDI = Bereitstellung einer virtualisierten Windows-Umgebung. Das sind keine vollwertigen VM pro Platz, sondern eine Art Mischung aus einem Remote-Desktop-Server und VM. Teils werden Ressourcen und Dienste synergetisch betrieben. Saubere Trennung weitgehend gegeben.
Hauruck-Methode: 10 VM, in denen jeweils ein vollwertiges Windows läuft. Verschwendung
Gedanken:
- Lizenzierung: Wenn ich mich recht entsinne, sprechen wir mit VDI gleich über 10 x Win 1x Enterprise mit VDA-Lizenzierung. Bin nicht sicher, ob die Thin-Clients dann auch Windows haben müssen. Dazu dann Word bzw. Office mit der passenden Lizenz. Dürften Abos sein.
- Technik: In dieser Größenordnung (unter 1.000 Stationen, quasi keine Benutzer-Fluktuation) kann ich mir das bei bestem Willen nicht als effizient vorstellen: Die fachlichen Anforderungen an die Person, die es einrichten soll, sind hoch. Die technische Betreuung kann auch nicht jeder Dienstleister zuverlässig im Sinne von Microsoft-konformer Umsetzung erbringen. VDI lohnt sich vorrangig für Monokulturen.
Und wir reden über einen TurboMed-Server, auf dem noch ein paar weitere Dienste ihre Arbeit verrichten. Das scheinen einige Praxen mit einem 8 Jahre alten Windows-10-Rechner zuverlässig hinzubekommen. Das ist keine "kritische" Multi-Standort-Landschaft mit Hochverfügbarkeitsanforderungen. Für letztere ist ja TURBOMED schon nicht ausgelegt, oder?
--> Was soll´s kosten? Gibt´s dazu eine belastbare Garantie, dass die Lizenzierung am Ende auf Dauer korrekt ist?
Aber um bei der Frage zu bleiben, zum RAM: Naja, bei 10 gut konfigurierten Win10 oder Win11 als VD reichen auch 64GByte, weil es da Synergie-Effekte gibt. Und CPU-technisch ist das auch nicht sooo wild.
CPU für VDI ist etwas schlanker als bei RDS. Aber auch für RDS auf Windows Server 2022 mit 20 Thin-Clients tut´s ein hochtaktender Mehrkerner mit 48 GByte RAM. Faustregel: Lieber 6 Kerne mit 3,5 GHz als 12 Kerne mit 2,2 GHz, denn nicht alle Clients brauchen zeitgleich volle Power. Aber wenn einer braucht, dann sind da locker mal 50% mehr Leistung beim 6-Kerner.
Bei mehreren VM auf einem Blech (Hardwareserver) würde ich versuchen, 10 Kerne mit >3GHz zu bekommen.
Oder eine Konfiguration mit zwei 6-Kernern bzw. dem brutalen Prozessor wie unten. 64 GByte RAM schaden nicht, aber bei Bedarf später mal höher zu gehen, sollte immer möglich sein.
Beispiele für bezahlbare
6-Kerner: XEON E-2256G, 2286G
Dickes Monster: Xeon w3-2435
Luxus: w5-2445
Brutal: Intel Xeon W-2265 (statt Doppel-CPU-System)
Träumchen: Intel Xeon W-3335
Öhm ja... eigentlich aber kann man sagen, dass die ersten beiden Beispiele bisweilen ausreichen sollten. Silver/Gold sehe ich eher in Rechenzentren.
Wie gesagt: Einzelserver (ohne VM) für TM mit 10 RDS-Plätzen kann mit einem guten 6-Kerner (mit 12 Threads) als ausreichend gesehen werden.
Für VM, also wenn die VM sich das Blech teilen muss, sollten es schon 10 oder mehr Kerne sein und die 3GHz als Minimum gelten.
Ist dann immer noch effizienter als 2 Büchsen mit voller Ausstattung zu betreiben.
Und bei reinem TM-Datenbankserver mit KIM und evtl. PACS im Netz und vielleicht 2 - 3 gelegentlichen Home-Office-Usern kann man schon mit einem guten 4-Kerner auskommen. Oder eben mit einer VM auf einem 6-Kerner.
CAVE: Das ist nur eine Meinung zum Thema. Es wird andere geben, die bestimmt auch plausibel bzw. fachlich begründet sind. Bin nicht zu 100% im Thema, denn ich verbaue sehr oft aufbereitete größere Workstations mit XEON W2xxx und ähnlichen CPUs, die dann als 3-jährige mit 64GByte für einen dreistelligen Betrag (ohne Datenspeicher) zu bekommen sind. Reicht in aller Regel.
Also: Nicht am falschen Ende sparen, aber auch nicht übertreiben. Wer weiß, ob nicht in 3 Jahren ohnehin das PVS in der Cloud läuft und lokal kaum noch was berechnet wird. Wollen´s nicht hoffen
Und was ich machen würde:
Bei 10 Arbeitsplätzen wäre ich wirklich bei schlankem 6-Core-Server mit VM für TurboMed (ggf. mit RDS für 2 -3 Heimuser), VM für Domain Controller, 40+GByte RAM und schlanken Full-Clients. Da haben Sie dann immer noch vollen Support für Peripherie wie mobile Kartenleser, USB-Scanner etc. ohne weitere Umstände. Klar, das sind dann 10 x Windows-Updates und Virenscanner, aber das entfiele sonst nur weitgehend mit "echten" Thin-Clients wie IGEL und Co.
Soo, Feierabend für heute...
