UCS als DC und Win10 als TM-Server.
Klingt gut, ist für winzige Praxen technisch denkbar, wobei dann die Domäne in vielen Fällen nicht gerade ökonomisch wirkt.
Warum nur für winzige Praxen?
[Anmerkung: Ich mag UCS, betreue ein paar Instanzen und setze auf Linux, wann immer es die bessere Lösung darstellt - oft! :>]
1) Windows 10 ist kein Server bzw. es ist nicht als Server ausgelegt.
Typische Limitierungen, die entweder etwas Aufwand zur Umgehung brauchen oder nur per Patch behandelbar sind oder letztlich gegen die Lizenzbedingungen verstoßen (und damit den Ansatz UCS-Domäne + Win10-als-Server umständlich wirken lassen):
- Max. 20 User pro Share (mehrere Shares anlegen...)
- TCP/IP-Stack noch limitiert? Bin mir nicht sicher, war mindestens bis XP so, aber...
- Kein Remote-Desktop - außer zu administrativen Zwecken
- Zulässige Servernutzung ist klar definiert bzw. umgrenzt
- Neustarts nach Updates
- Nur schwer verhinderbare Featuritis nach Updates
- Vollständige Gruppenrichtlinien per UCS auf den "Server" anwenden, um die Box einigermaßen im Griff zu haben? Och... och nöööö.....
2) Preislich tut so ein 2022 Essentials auch nicht wirklich weh. Aber Vorsicht: Das ist nur per Lizenz ein Essentials. Technisch gibt es KEINEN Unterschied. Den kann man durchaus versehentlich übernutzen, zum TS machen oder in eine Domäne hängen. Folglich sollte jede/r Support/in entsprechend informiert werden.
3) UCS ist nur in der CE-Version kostenlos. Aber das ist keine LTS-Version, hat keine Herstellerhaftung (hmnja...). Nicht jedes Update der CE läuft reibungslos, selbst bei eher einfachen Setups.
Dann also doch besser einen ´22 Essentials?
Oder gleich T2med auf Linux-Server, mit Linux-Clients.
Dazu notfalls dann Windows-Minikisten mit GDT-Share für Custo, boso und all sowas. Ach, und für Bucher-Laboranbindungen (QuickCON) auch.
Aber selbst bei den Umrüstungen auf T2med: Bei mir bleiben alle Server und Fat Clients bis auf Weiteres unter Windows.
Nicht nur wegen der Geräteanbindungen und Labor,
sondern weil kein Gerät mit Patientendaten unverschlüsselt bleiben darf. Und Bitlocker mit USB-Startschlüssel ist hinreichend praxistauglich (ohne TPM natürlich, weil der Herstellersupport kein Mainboardleben lang reicht).
Der Grund dafür ist die Erfahrung, was ohne diese Absicherung der Clients auf eine Praxis zukommen würde.
Ansonsten... wie gesagt: Schritt für Schritt verliert Windows an Boden. Und wegen der unklaren Aussichten bei den Produktlinien ohne Cloud ist es an der Zeit
