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Umstellung auf Terminal-Server - Sinnvoll?
Verfasst: Mittwoch 15. Oktober 2025, 15:22
von djmonotov
Hallo zusammen,
mal eine Frage in die Runde / Experten:
Ich habe eine Arztpraxis mit einem HP Prio Liant Micro-Server von 2022 - also noch gut in Schuss meiner Meinung nach - auch was die Leistung betrifft.
Insgesamt 5-6 Arbeitsplätze welche in Turbomed arbeiten.
Der Server wird derzeit noch als Arbeitssation verwendet - also es arbeit auch jemand in Turbomed am Server.
Verkabelung alles 1 GBit untereinander.
Ein Arzt beschwert sich über die Geschindigkeit von Turbomed. Alles zu langsam. Der PC ist nicht neu - ein paar Jahre alt aber 16GB RAM und ein I-Core7 CPU. Daher würde ich mal "vorsichtig" sagen es liegt nicht an dem PC.
Jetzt meine Überlegung den aktuellen Server als Terminalserver zu betreiben und dass dann alle PCs nur noch per RDP zugreifen.
Damit habe ich aber keine Erfahrung, daher ein paar Fragen:
1. Ist zu erwarten dass die Geschwindigkeit in Turbomed dann deutlich schneller wird? (vermutlich auch Hardware-abhängig)
2. Sonderlich stabil läuft ja Turbo-MEd meiner Meinung nach nichts - immer wieder abstürze - nicht oft aber doch bemerkbar
(Der zweite Arzt war kürzlich noch in einer Klink und auch dort nach seinen Aussagen kein sonderlich schnelles Programm

- daher ist er das vermutlich gewohnt)
3. Wenn man Turbomed über RDP nutzen möchte, was braucht man:
1 x VM mit SErver und 1 x VM mit Temrinalserver?
Danke für Eure Feedbacks

Re: Umstellung auf Terminal-Server - Sinnvoll?
Verfasst: Mittwoch 15. Oktober 2025, 17:17
von DC19
Guten Abend,
ich kann Ihnen als Anwender Antworten. Ich möchte den Terminal Server nicht missen... Wir haben teilwiese 8-10 angemeldete RDP Stationen, dass ganze auf einen "Besseren Laptop" - damit gleich Schutz vor einem Stromausfall....- 64gb Ram: wenn ich es richtig verstehe "mehrere" Virtuelle Maschinen... mit unterschieldichen Aufgaben. Ein "Älteren" Desktop Server der eine 30 sek Spiegelung vom "Laptop" Server macht. RAM und CPU ist wichtig. Wenn ich jetzt ein Gerät kaufen müsste, möchte ich das es mobil ist (Serverschrank) und einen AKU Hat, ausreichend RAM (Virtuelle Maschinen) und CPU Hochgetaktet: AMD Strix Halo 128gb Ram in einem Asus Laptop wäre mein aktuelles Produkt...Und ich liebäugle wenn die "Preise" mal günstig sind, damit der Back Up Desktop auch eine kleine Stromausfallsicherung bekommt. In unserem Objekt gibt es einen Dieselnotstrom, aber bei den Test gab es auch mal ein paar Sekunden eine Unterbrechung. So dass ich mit der Laptop Lösung als Server zufrieden bin. Windows Server 2019 läuft aktuell.
Eine RDP Sitzung ist unsere "Geräte" Sitzung. Hier sind alle externen Geräte eingebunden wie EKG, Scanner, BTM Drucker, HzV Key usw.... Turbomed ist hier nicht mal gestartet.
Als Anwender möchte ich es nicht anders. Ich kann meine Sitzung zu jeder Station, zu jedem Gerät mitnehmen, habe die eRezept Unterschriften im Hausbesuch, ePa usw... Wenn ich im Labor arbeite nehme ich meine "Arztsitzung" aus dem Arztzimmer und kann damit alles fertig machen was ich brauche....
Kurz gesagt als Anwender bin ich absolut zufrieden. Ich kann nur sagen wie es bei mir als Anwender umgesetzt ist, die technische Umsetzung war mein EDVler... Turbomed Updates nur noch einmal

) nicht auf mehrere Geräten
Selbst mit nem iPad kann man Hausbesuche machen.... und ist einfach "fertig". - Verordnungen liegen unterschriftsfertig in der Praxis, eRezepte sind bereits auf der Chipkarte... Produktivitätsgewinn....
Re: Umstellung auf Terminal-Server - Sinnvoll?
Verfasst: Mittwoch 15. Oktober 2025, 20:47
von lcer
Hallo,
Eines sollte man bedenken: Vermutlich ist es preiswerter die PCs zu neu zu kaufen und einen nicht-RDP zu betreiben. Für einen aktuellen RDP-Server braucht man jede Menge RAM und damit Turbomed schnell läuft eine ordentliche CPU (Taktfrequenz * Kerne). Dazu kommen Lizenzkosten für Office - die normale Office lässt sich nicht auf dem Terminalserver aktivieren.
Ich würde mir für beide Varianten ein Angebot machen lassen und dann erst entscheiden.
Grüße
lcer
Re: Umstellung auf Terminal-Server - Sinnvoll?
Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2025, 02:03
von McLeod
Grundsätzlich: Schrottimed läuft auf einem TS etwas schneller als im Server-Client-Betrieb. Grund dafür ist hauptsächlich die "tolle" Lame-Objects-DB, die jegliche Art von hinzukommender Latenz mit grausiger Lahmarschigkeit quittiert. (Einfach mal versuchen, einen Schrottimed-Fat-Client über WLAN oder gar VPN zu betreiben, das Ergebnis ist dann die sprichwörtliche Definition von "Entschleunigung".) Dieser Performancevorteil stellt sich aber nur ein, wenn der TS auch gleichzeitig TM-Server ist (also der FOS auf dem TS läuft). Das bringt uns nun zu dem kleinen HP-Kästchen: Die Dinger sind grundsätzlich nicht schlecht, aber für den Job als TS wegen der verhältnismäßig kleinen CPU (max 4 Kerne ab Werk) ein wenig unterbewaffnet.
Sinnvoll wäre hier eher etwas in die Richtung halbwegs aktueller AMD 8- oder 12-Kerner auf einem AM5-Serverboard mit 32 oder 64 GB Arbeitsspeicher, abhängig davon, was neben TM noch alles zeitgleich genutzt wird (Browserfenster für z.B. Online-Terminkalender oder irgendwelche Cloud-Telefon- oder Online-Rezeptionsdienste sind ordentliche Speicherfresser).
Die initialen Mehrkosten (Remotelizenzen, Volumenlizenz-Office) werden normalerweise durch den bedeutend geringeren Wartungsaufwand (nur eine Windoof-Büchse streicheln statt 6-7) und die minimalen Hardware-Anforderungen am Arbeitsplatz (hier tut's dann ein gebrauchter Thin-Client z.B, HP T630/T730 mit ab Werk ordentlich zugenageltem "Spezial-Windows" für den Terminaleinsatz) mehr als ausgegeiichen.
Re: Umstellung auf Terminal-Server - Sinnvoll?
Verfasst: Donnerstag 16. Oktober 2025, 09:53
von FortiSecond
@McLeod: 100% agree.
Grundbedarf: 1 Kern pro Kopf, also 1 Kern pro aktiv genutztem RDP-Client sollte das Minimum sein.
Wobei 1 Kern ab (grob gesagt) 3GHz bei aktuellen CPU auch bis zu 2 User bedienen kann. In 90% der Zeit jedenfalls ohne große Bremswirkung.
Hinzu kommen 2 Kerne für den Server selbst, für Datenbank, Windows-Grundfunktionen etc.
6 RDP-Nutzer = 8 Kerne = safe.
Gemeint sind halbwegs aktuelle Prozessoren (ab 2019), also keine XEON Xxxxx oder sowas.
Vorsicht mit der Lizenzierung: Essentials 2019+ ist faktisch ein "Server Standard", meldet sich als solcher und kann technisch durchaus die RDS-Rolle bekommen, ist aber in den Beschreibungen von Microsoft kein Feature von Server 20xx Essentials. Davon abgesehen ist ein Essentials meines Wissens nur im OEM-Bundle (mit Hardware) erhältlich, offiziell jedenfalls.
Ergo: Server Standard, Windows-Server-CALs, Windows-RDS-CALs. Office? Ich sage lieber nichts dazu. Ein Minenfeld, wenn man sich lizenztechnisch absolut sicher fühlen will.
Aber: Wenn es läuft, will man nichts anderes mehr. Außer vielleicht für Geräteanbindungen. Und auch da gibt es Wege.
