Raffiniert... ich frage mich gerade... mh... mal völlig fantasierend konstruieren:
A leitet eine riesige AG.
B, der Sohn von A, leiht sich 25.000 Euro von A und gründet eine wird GF einer GmbH, die zuvor von einem Allzweckmanager vieler Unternehmen von A geformt wurde.
Er nutzt eigenes Wissen, angekauftes Wissen, die Kontakte von A und vielleicht privilegierten Zugang zu den Schnittstellen zu Produkten der AG, um ein Produkt zu entwickeln und zu etablieren. Dieses Produkt bekommt breiten Zugang zu Daten, die anders kaum zu kriegen wären. Ziel ist es, Kunden für eine Spezialleistung zu finden, die man sonst nicht oder nur teuer identifizieren würde. Die Spezialleistung ist teuer in der Entwicklung, bringt eine Menge Umsatz, so dass die GmbH entweder eine Vergütung für den Aufwand und/oder eine fette Provision pro Kunde kassieren kann.
Die AG hat die Kontakte zu den Datenhaltern und macht die Vertriebsarbeit, bekommt einen Teil der Provision.
Die Datenhalter (Nutzer der Produkte der AG), also die mit den wertvollen Daten zur Teilnehmergewinnung, bekommen dieses Zusatzprodukt gratis oder "als Light-Variante" gratis oder - so suggeriert das "Light" - eine kostenpflichtige Vollversion. Alles mit dem Versprechen, dass der Datenhalter - WENN das Produkt einen potenziellen Kunden identifiziert UND dieser tatsächlich davon einen Vorteil hat (sich das Produkt leisten kann?!) - immerhin möglicherweise einem Kunden mit sehr seltenem Bedarf ein passendes Produkt empfohlen hat.
WOW. Aus lauter Vertrauen werden die Datenhalter an ihre "Mitwirkungspflicht" erinnert.
Das ganze kommt ins Rollen, der Laden trägt sich, und weil das Produkt der GmbH so gewaltiges Potenzial hat, wird sie "für eine angemessene Summe" von der AG gekauft. Dabei wird natürlich streng vom unabhängigen Aufsichtsrat darauf geachtet, dass das "alles seine Ordnung hat."
Sohn B möchte das Geld nicht verprassen, zahlt die 25.000 € nebst Zinsen zurück und leistet sich von dem Rest ein paar Aktien der AG.
Cui bono?
In einer idealen Welt:
Der Endkunde, der dank des anderweitig nie zu ihm gefundenen Nischenproduktes ein besseres Leben hat.
Der Spezialprodukthersteller, für den sich die Entwicklung gelohnt hat.
A, der von seiner AG das Risiko der Produktentwicklung ferngehalten hat und erst eine "Sichere Bank" einkauft.
B, dessen Entlohnung für den Aufbau der GmbH reicht, um nicht nur Entwickler in der AG zu sein, sondern Teilhaber.
AG? Das sichert der AG wichtiges Spezialwissen - ohne vorheriges Risiko.
Und dann wäre da noch der Datenhalter, der nun einen Endkunden hat, der "seinen Superspezialisten" stets wirksam in alle Richtungen loben wird.
In einer nicht so idealen Welt kann man auch einen anderen Eindruck gewinnen:
Der Endkunde, der sich das Produkt tatsächlich leisten kann, gewinnt an Lebensfreude.
Der Spezialproduktehersteller konnte schnell sein Produkt an den Menschen bringen, ohne vorher Datenhalter von seiner Integrität zu überzeugen.
A hat einen Weg gefunden, Sohn B ordentlich Kapital erwirtschaften zu lassen, um den Familienstatus innerhalb der AG stärken zu können, ohne dem Vorwurf einer Begünstigung ausgesetzt zu sein. Und ein paar Zinsen gab´s auch.
B hat ohne frustrierende Gehaltsverhandlungen mit der AG (nahestehende Person) auf eigene Rechnung ein Produkt entwickelt, das zu den Produkten der AG kompatibel ist, hat bei der AG aufgrund der gemeinsamen Interessen einen Zugang zu Schnittstellen, Vertriebsleistung und vor allem den Kontakt direkt in die Zielgruppe abgegriffen. Ordentlich vergütet? Der Verkauf ganz bestimmt.
Die AG? Naja, als internes Projekt hätte es vielleicht ein paar Mannstunden plus Vertriebsaufwand gekostet. Jetzt hat man für viel Geld etwas eingekauft, dessen Entwicklung man vorher wohlwollend begleitet hat.
Und der Datenhalter soll gefälligst das Kleingedruckte lesen und mitwirken.
Aber wie schön, dass das nur eine alberne Fantasie ist und nichts mit GHG zu tun hat.
Denn es heißt ganz offiziell
"Die GHG Services GmbH stellt
die von der CompuGroup Medical Deutschland AG entwickelte Softwarelösung GHG Praxisdienst bereit. " (
https://ghg-praxisdienst.de/)
Okay, bleibt noch die Frage, warum die GHG Services GmbH ein von CGM entwickeltes... puh, nee, zu kompliziert. Ich will das nicht betrachten. Es gibt Wichtigeres...