Hallo Randolf, Kasimir... ach, eigentlich alle
ich bin überzeugt, dass Ihr/Sie auch in Zukunft einen guten Platz für kollegialen Austausch und Hilfe auf Gegenseitigkeit finden werden/werdet.
Wo auch immer, von wem auch immer betrieben.
Für meinen Teil gilt, dass ich bereit und fachlich wie technisch in der Lage bin, auf Dauer und auf ehrenamtlicher Basis eine Plattform zu betreiben:
Technikkosten fallen nicht auf. Dass ein Hobby (besser: Leidenschaft) nicht bezahlt wird, ist selbstredend und Teil der Definition. Non-Profit im Wortsinne.
En detail:
Finanzielle Interessen? Habe ich nicht. Reich ist, wer weiß, dass er genug hat. Kein dickes Konto, aber alles, was ich brauche und trotzdem noch spannend. Ausgesorgt zu haben stelle ich mir tötend langweilig vor.
(Abgesehen davon hätte ich in den Stunden, die in Forum und Drumherum geflossen sind, Leistungen mit insgesamt 4-stelliger Vergütung erbringen können. Oder eine Aufbausimulation bis zum technischen Limit spielen, macht mehr Spaß... ist aber am Ende beides Arbeit :>)
Ideelle Interessen? Klar: Wissen sammeln rund um TM und andere PVS, Inselbegabung ausleben, was für die Gemeinschaft tun.
Dass Sie als Leistungserbringende von dem einen Extrem "Halbgötter in Weiß" zu Sklaven einer verfehlten Gesundheitspolitik und wandelnden Kreditkarten gemacht werden, stört mein Gerechtigkeitsempfinden ungemein. Und mein Versorgtheitsempfinden auch.
Ich bekomme von meinem Arzt Kompetenz, Verfügbarkeit und Engagement. Zugleich weiß ich aber, dass das inzwischen eine Ausnahme darstellt. Und das liegt an den Rahmenbedingungen. Die ändern wir nicht so leicht, aber wir behelfen uns, wo es geht.
Dass "freie" IT-Dienstleister anderweitig nicht an wichtigen Informationen zu PVS kommen, obwohl sie oftmals die einzige vertrauenswürdige IT-Person in einer Praxis darstellen, ist letztlich ein klares Eigentor der PVS-Hersteller; da unterscheiden sich die Hersteller allerdings erheblich.
TurboMed seit 1994 bzw. schon etwas länger zu pflegen, dutzende Praxen davon zu überzeugen (noch als Schüler!), das beruht auf dem partnerschaftlichen Modell, auf einem Konzept des HJvdB.
Diese erwartbare Offenheit und Transparenz sind es doch, deren Fehlen uns allen mächtig auf den Keks geht.
Somit geht es um einen neutralen Platz zum Austausch. Ich kann medizinisch wenig beisteuern, aber freue mich über jeden Moment, in dem ich analytisch denken und damit anderen etwas Effizienz und Regelbetrieb zurückgeben darf.
Wenn ich mich über Produkt- oder Servicequalität auslasse, dann gibt es dabei eine Call-Center-Weisheit zu beachten:
Solange der Kunde sich beschwert, hat er Hoffnung auf Besserung und hat Interesse an einer gemeinsamen Zukunft!
Wenn ich ein Produkt oder einen Service lobe, dann aus Überzeugung und als Hinweis, wie man es richtig macht.
Und falls sich jemand von einem Softwarehaus einfindet und Inhalte beisteuert oder sich Feedback abholt: Willkommen. Bezahlte oder unbezahlte Werbung, Sponsoring, Affiliate-Kram hingegen entspricht nicht meinem Anspruch an Integrität.
Gleiches gilt für Eintritt, Abos und andere Formen der Monetarisierung, die ein Forum schneller killen als man hinschauen kann.
Und sonst so?
Durch allerlei Aktivitäten im Netz und im echten Leben bin ich hervorragend vernetzt und "in kritischen Situationen" erfahren und resilient:
Mehrere Jahre habe ich RauteMusik (rm.fm) durch stürmische Zeiten geführt, Grup Tekkan vor den Haifischen der Musikbranche beschützt und allerlei Benefiz-Aktionen gefördert (Quellen für alles bei Bedarf vorhanden).
Jeweils idealistisch, mit voller persönlicher Haftung und... pro bono.
Ergo:
Wenn ich so etwas anpacke, dann aus Überzeugung und für die gute Sache.
Wenn ich spontan eine Alternative aufbaue, dann als Herzensprojekt. So wie Herr Geigenberger es einst gestartet hat und, als es erforderlich wurde, mit besten Absichten in die Hände von EWERK gelegt hat, die es weiterbetrieben und (völlig legitim) mit einem Banner für das eigene Angebot versehen haben.
Wenn ich so etwas mache, dann ist das ein langfristiges Engagement.
Transparent und offen.
Und sollte ich eines Tages, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr weitermachen können, wollen, dürfen oder was auch immer... dann:
- werde ich nach bestem Gewissen, im Sinne der Forenkultur und im legalen Rahmen die Nachfolge ermöglichen
- werde ich dankbar sein für das Miteinander, die Herausforderungen und Lösungen
- gibt es sicher keinen monetären "Preis" für Ihre/Eure Leistungen (Beiträge), die GNU-GPL-Forensoftware, Grafiken oder Betriebskosten der Vergangenheit
- gibt es auch keinen Preis für die Leistung, die ich freiwillig und zur eigenen Freude und Weiterbildung regelmäßig oder punktuell eingebracht habe
- habe ich Vorsorge getroffen, dass ein Weiterbetrieb auch ohne mein Zutun möglich ist (für den Worst Case)
Damit müsste meine Motivation hinreichend erklärt sein.
Und am Ende gebe ich aus verschiedenen Gründen Kasimir, stellvertretend für viele Aussagen ganz klar recht: Es braucht gar keinen Umzug des Bestands, weil alles Wichtige in unseren Köpfen ist und früher oder später - und spätestens bei Bedarf - niedergeschrieben wird.
Das fördert wahrscheinlich die Aktivitäten ganz erheblich.
Und dazu kann ich zumindest sagen, dass mein Notizbüchlein für die nächsten Wochen genügend Ideen und Features bietet, die sicherlich hier und da einfach mal zur Disposition gestellt werden.
Ein Forum lebt von den Teilnehmenden. Keine Party ohne Gäste. Der Ort ist am besten einer zum Wohlfühlen.
Fazit:
Ob mit oder ohne Altdaten und ob Rettungsboot oder Alternative, ist zweitrangig. Wichtig ist nur, dass es weitergeht.
Macht jemand anderes hiermit weiter und dies gut und im Sinne des bisherigen Credos, dann wird es sicher eine gute Fortsetzung sein.
Mir ist und war es zu jedem Zeitpunkt nur wichtig, für den Fall der Fälle vorgesorgt zu haben, und das so schnell wie möglich. Das ist beruhigend, hält und beisammen, macht bisher durchaus Spaß und regt die Kreativität an.
Dass inzwischen gut über 100 registrierte Teilnehmende dabei sind und aktiv Beiträge schreiben, werte ich mit großem Dank als Bestätigung, dass es irgendwie weitergehen wird. Und das ist, worauf es ankommt.
Alles andere zeigt die Zeit.