Praxisrenovierung – selbst planen oder abgeben? Wer hat Erfahrungen?

Alles rund um das Thema Arztpraxis. Hier ist aber auch Platz für Belangloses, Nebensächliches und Politisches

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Camsje
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Praxisrenovierung – selbst planen oder abgeben? Wer hat Erfahrungen?

Beitrag von Camsje »

Nachdem ich durch's mitlesen hier schon gut beraten wurde, teile ich mal folgendes: Ich stecke gerade mitten in den Überlegungen zur Renovierung meiner Praxis – nach Jahren treuer Dienste ist es einfach Zeit, einiges zu modernisieren. Ich hab dafür lange gespart und wollte eigentlich alles selbst in die Hand nehmen: vom Grundriss über Farben und Möbel bis zur Auswahl neuer Geräte.
Jetzt bin ich aber auf die Idee gekommen, das Ganze eventuell abzugeben – also zumindest teilweise.
Ich bin grundsätzlich eher der Typ „alles selbst machen“, weil ich dann weiß, was Sache ist – aber genau das war beim letzten Mal auch der Knackpunkt: Es hat ewig gedauert, war extrem stressig und im Nachhinein wär’s wahrscheinlich einfacher gewesen, zumindest ein paar Sachen auszulagern.
Daher meine Frage:
Hat hier jemand schon Erfahrungen mit solchen Dienstleistern gemacht? Würde mich sehr interessieren, ob sich das für euch gelohnt hat – auch was Kosten/Nutzen angeht.
Johnny
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Re: Praxisrenovierung – selbst planen oder abgeben? Wer hat Erfahrungen?

Beitrag von Johnny »

Gute Frage und Idee.

Alles hängt natürlich vom eigenen handwerklichen Geschick ab und vom Werkzeug das man schon selbst hat.
Und natürlich vom Arbeitsplatz an dem man die Dinge wie z.B. Möbel erstellen will und natürlich von tatkräftigen ideenreichen Mitarbeitern. Zu Zweit oder Dritt tut sichs alles viel einfacher.
Hab meine Praxis 1999 mit allen Rigibswänden, Türen, Fußböden, Schränken etc selbst für ca 6000 DM einschl. Mitarbeiterngehälter gebaut, innerhalb 3 Monaten. In den nächsten Jahren wurde immer wieder angebaut und nachgebaut, korrigiert, nachgekauft etc.
Vor 3 Jahren nochmals ein neuer Computerarbeitsplatz mit Untertischinstallation mit ausfahrbaren Keyboard, zusammen mit meinem Neffen installiert. (Dank auch hier an ihn, für seine Ferienzeit)

Wenn man selbst genügend Energie hat etc (s. oben) kann man ne Menge Kohle sparen.

Andererseits kann man mit Aufträgen natürlich seine Steuerlast senken und die Zeit fürs entspannen, Weiterbildung oder Urlaub mit der Familie nutzen. All das und noch viel mehr sollte man gut überlegen.
Wichtig auch, die Baustellen klein zu halten, da wenn es plötzlich Überraschungen gibt man nicht vor einer großen Baustelle steht und plötzlich nicht weiter kommt, weil irgendetwas nicht funktioniert (Maler wird krank, halb angefangen, Material kann nicht beschafft werden etc ) und man den Praxisbetrieb nicht mehr aufnehmen kann. Also kritische Zeitpunkte schnell überwinden, damit man auch noch mit einer Baustelle den Praxisbetrieb wieder provisorisch aufnehmen kann!!

So meine Überlegungen, Erfahrungen
grüssend aus Kiel
Johnny
Camsje
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Re: Praxisrenovierung – selbst planen oder abgeben? Wer hat Erfahrungen?

Beitrag von Camsje »

Danke für deine ausführlichen Überlegungen, Johnny – da steckt echt viel Erfahrung drin, und es ist super hilfreich, mal die andere Seite zu hören! Ich überlege jetzt gerade, das Ganze eventuell über Meditech laufen zu lassen. Ich bestelle da sowieso immer meinen Praxisbedarf und war bisher komplett zufrieden mit Service, Lieferung und Beratung. Einmal gab's ein kleines Problem, aber das wurde dann auch direkt behoben.
Was ich gerade spannend finde: Meditech bietet wohl Praxisplanung in 2D und 3D an. Man kann sogar sein Budget angeben, was mir gerade ehrlicherweise total entgegenkommt, weil ich sonst immer ewig überlege, wo die Kosten bleiben (man kennt die schlaflosen Nächte). Außerdem habe ich gesehen, dass sie nicht nur die Geräteplanung abdecken, sondern auch Möbel, Raumaufteilung und die Anschlüsse für Strom, Wasser etc. berücksichtigen – also ziemlich rundum.

Mein Plan ist jetzt, mal direkt in Kontakt zu treten und zu schauen, wie die Umsetzung konkret aussieht: wie detailliert das Ganze geplant wird, welche Vorschläge sie machen, wie flexibel man hinterher noch Änderungen einbringen kann und wie das mit Lieferzeiten, Montage und eventuell Teilprojekten aussieht. Ich überlege auch, ob man wirklich alles abgeben sollte oder nur bestimmte Bereiche, damit man noch das eigene „Mitgestalten“ behält – ähnlich wie du ja auch schreibst, dass es zu zweit oder dritt einfacher ist und man selbst weiß, was Sache ist.

Mir ist wichtig, dass der Praxisbetrieb möglichst wenig gestört wird, und dass man kritische Zeitpunkte schnell überbrücken kann, falls etwas schiefgeht – wie du es beschreibst mit Maler, Material oder Ausfällen.
Ich halte euch mal auf dem Laufenden – vielleicht hilft das ja auch anderen, die gerade überlegen, ihre Praxis zu modernisieren.

Viele Grüße
Camsje
Beiträge: 5
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Re: Praxisrenovierung – selbst planen oder abgeben? Wer hat Erfahrungen?

Beitrag von Camsje »

Kurzes Update von meiner Seite, ein Monat später:
Ich habe inzwischen tatsächlich Kontakt mit Meditech aufgenommen und mir die Praxisplanung mal im Detail erklären lassen. War ehrlich gesagt positiv überrascht – die Beratung war ziemlich individuell, nicht so ein 08/15-Katalog, sondern eher ein gemeinsames Durchsprechen, wo die Reise hingehen soll.
Wir haben uns meine Praxisräume in 2D angeschaut und dann ein erstes 3D-Modell erstellt. Das war für mich ein Gamechanger, weil man sofort sieht, wo Stellflächen knapp werden, wo Kabelwege Sinn machen oder welche Möbelkonstellationen tatsächlich praktisch sind (und nicht nur hübsch aussehen). Gerade die Kombination aus Geräteplanung und den Basics wie Möbel/Anschlüsse hat für mich einen großen Unterschied gemacht.
Was mir auch gefällt: Man kann relativ flexibel entscheiden, ob man das ganze Projekt in einem Schwung durchzieht oder in Etappen. Für mich heißt das wahrscheinlich: erstmal die Behandlungsräume modernisieren und den Empfang später nachziehen – so bleibt der Betrieb am Laufen und die Kosten sind besser verteilt.
Kleine Stolperfalle gab’s natürlich auch: ein vorgeschlagenes Gerät war mit deutlich längerer Lieferzeit angegeben als gedacht. Aber das wurde offen kommuniziert, und wir haben direkt überlegt, wie man es umgehen kann (z. B. durch eine Übergangslösung). Genau diese Transparenz hat mir gezeigt, dass man sich wirklich auf die Planung einlassen kann.

Mein Fazit bis hier: Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so viel Kopfzerbrechen abnimmt, wenn mal jemand von außen systematisch draufschaut. Ich bin zwar noch nicht ganz durch mit allen Entscheidungen, aber das Gefühl, einen klaren Fahrplan zu haben, nimmt mir schon jetzt einiges an Stress. Falls es für andere auch relevant ist: Praxisplanung für Physiotherapie

Ich halte euch weiter auf dem Laufenden, vielleicht ist es für die eine oder den anderen ja genauso spannend zu sehen, wie so ein Prozess konkret abläuft.

Viele Grüße
Antworten

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