Hallo,
wegen eines gerade erforderlichen völligen Neuaufbaues eines Clienten habe ich ein Windows2000-System neu erstellt und darauf TurboMed als Client installiert. Ziel war dabei, auf dem neuen Clienten alle praxisspezifischen Anpassungen in der vorhandenen TurboMed-Installation auch auf dem neuen Clienten zur Verfügung zu haben (und das sind bei mir nicht wenige...)
Dabei ist zu bemerken, daß ich zur Entlastung des Netzwerkes Formulare und Ifap-Daten lokal beziehe und wegen der Umstellbarkeit auf Einzelplatzarbeit Daten aus allen Verzeichnissen lokal beziehen können will. Also muß
alles auf dem Clienten vorhanden sein... (nachfolgend deswegen jeweils auch eine Angabe, aufgrund welcher Veränderungen ein bestimmter Ordner kopiert werden sollte).
Windows2000 wollte ich auf meinem Arbeitsplatz-Notebook haben, weil die Installation von XPprof. auf demselben Gerätetyp (und derselben Leistung) oft verzögert auf die Daten des Servers zugreift, so als ob bei jedem Ordner, auf den länger nicht zugegriffen wurde, die Zugriffsrechte erneut ausgehandelt würden. (Dieses Verhalten kenne ich von W2k-Clienten nicht und habe es bei XPprof bisher nicht abstellen können.)
Die Prozedur ab Herstellen der Netzwerkverbindung zum Server habe ich für befreundete Praxen aufgeschrieben und stelle sie hier noch als weitere Beschreibung zur Verfügung:
Client-Installation von TurboMed
(mit allen Anpassungen der Praxis)
NETZWERKZUGRIFF HERSTELLEN:
Der Client braucht (geprüft!) weder an der Domäne angemeldet sein noch einer Arbeitsgruppe anzugehören. Die Netzwerkverbindung ist auf folgende Weise trotzdem funktionsfähig:
--Netzlaufwerk verbinden (Arbeitsplatz öffnen, dort über Menü „Extras - Netzlaufwerk verbinden“, z.B. zum Ordner TurboMed auf dem Server),
nachdem der Zugriff auf den Server beim ersten Mal über die Netzwerkverbindungen aufgesucht wurde:
-„Netzwerkverbindungen“, dort „gesamtes Netzwerk - MicrosoftWindowsNetzwerk“, dann wird/werden die Arbeitsgruppe(n) und/oder die Domäne(n) angezeigt und die zum Praxis-Netzwerk gehörende kann per Doppelklick geöffnet werden (die unbezeichnete Arbeitsgruppe stellt dann nur den neuen Clienten dar, sofern dieser keiner Arbeitsgruppe angehört. Falls er einer externen Arbeitsgruppe angehört, ist diese auch dort aufgeführt, darin ist aber auch nur der neue Client vorhanden). Man sieht nach dem Anklicken der Praxis-Arbeitsgruppe/Domäne als Anzeige die dort angeschlossenen Computer.
-Doppelklick auf das Serversymbol öffnet die Eingabemaske für Benutzername und Passwort für die Serveranmeldung. Wenn diese Angaben akzeptiert werden, sieht man die Ordnerstruktur des Servers betr. freigegebene Ordner.
-Nun kann ein Netzlaufwerk verbunden und dabei definiert/einem Laufwerkbuchstaben zugeordet werden. Unbedingt darauf achten, dass der Haken bei „Verbindung bei Anmeldung wiederherstellen“ auch gesetzt bleibt (ist vorgegeben, darf nicht versehentlich weggeklickt werden)!
Bei Windows2000 wird danach das Passwort für den zuletzt angemeldeten Server-Benutzernamen regelmäßig beim Systemstart abgefragt.
Bei Windows XP wird das Netzlaufwerk nach meinen Erfahrungen trotzdem erst dann verbunden, wenn man nach dem Start des Betriebssystems über „Netzwerkverbindungen“ oder eine Verknüpfung zum vorher eingerichteten Netzlaufwerk darauf zugreifen will. Hier muß dann auch der Benutzername immer neu eingegeben werden.
Klassischer ist natürlich die korrekte Einbindung des Clienten in die bestehende Arbeitsgruppe oder Domäne, so dass die Anmeldung am Clienten gleichzeitig auch an der Arbeitsgruppe oder Domäne anmeldet. Interessant jedoch, dass es auch ohne dies geht, z.B. wenn man auf dem privaten Laptop als Reserve-Client der Praxis eine TurboMed-Installation vorhält, auf der man bei Einzelplatzbetrieb auch neue Updates vorab testen kann... Oder wenn man rasch einen Ersatzrechner benötigt und ein solches vorbereitetes Gerät nicht da ist - dann kann man eigentlich jeden PC auf diese Weise rasch einbinden, ohne dessen Zuordnung zu einer anderen Arbeitsgruppe oder Domäne zu verändern.
Die Verbindung des Server-Ordners TurboMed als Netzlaufwerk des Clienten ist sowieso sehr sinnvoll, da dadurch die Zugriffe auf den Server beschleunigt werden (Verweis der Pfade in den Grundeinstellungen von TurboMed auf das Netzlaufwerk, wo sie von der Installation her auf den Server verweisen oder verweisen sollen. Hier war bei der aktuellen Client-Neu-Installation allerdings
keines der Verzeichnisse auf den Server verwiesen! Trotzdem würde ich „PraxisDB“ und „Dokumente“ und auf jeden Fall „netsetup“ immer auf den Server - bzw. besser auf das Netzlaufwerk mit dessen TurboMed-Ordner - verweisen).
Die eigentliche CLIENT-INSTALLATION:
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Vor der Installation von TurboMed als Client (Arbeitsstation) sollen sowohl der Ifap-Index als auch Word2000 (oder höher) bereits installiert sein, damit TurboMed diese bei der Installation automatisch einbindet. Auch die Datei „TM99.dot“ für den Menüpunkt „Turbomed“ in Word landet dann automatisch im richtigen Verzeichnis von Office/Word.
--Bei der Installation des Ifap-Index kann bereits „TurboMed Win“ als zugeordnetes Praxisprogramm angegeben werden, auch wenn dessen Installation auf dem Arbeitsplatz noch nicht erfolgt ist. Dadurch wird später keine Lizenzschlüsseleingabe erforderlich.
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Wichtig: Nach erfolgter Installation des Ifap-Index über das Datei-Menü die Einstellungen aufrufen, unter „Allgemein“ alle Haken entfernen außer „Markierung mit Eingabetaste“ und das Gesamtsortiment bei „Starten mit...“ einstellen. Dort soll
nicht das Homöopathie- oder Ifap-Sortiment eingestellt sein, weil dann der Wechsel zum Gesamtsortiment im laufenden TurboMed-Betrieb schwierig ist (geht dann nur über Menü, nicht über Icon).
--Netzwerkverbindung ist bereits aktiv, d.h. man kann vom neuen Client auf die Ordnerstruktur von TurboMed auf dem Server zugreifen. TurboMed braucht am Server nicht gestartet sein.
--Von der letzten Update-CD Setup bestätigen, Installationslaufwerk auswählen, dann einen Schritt weiter „Installation als Arbeitsplatz“ anwählen und im nächsten Fenster den Namen des Servers eingeben. Danach läuft die Installation ohne Unterbrechungen ab (weitere Eingaben nicht erforderlich).
--Vor dem Abschluß der Installation wird angeboten, TurboMed und die TurboMed-Hilfe gleich zu starten. Dies kann so bestätigt werden,
jedoch nur, wenn keine weiteren Anpassungen erfolgen sollen oder später durchgeführt werden. Nach dieser Fertigstellung der Installation incl. Programmstart hat man sofort einen lauffähigen Clienten mit den Standard-Einstellungen und -Menüs von TurboMed, Datenbanken bezogen vom Server, den Rest (Menüs, Formulare usw.) vom Clienten, dieses also Standard-TurboMed... Zur Beschleunigung des Zugriffes auf die Server-Datenbanken können die Pfadangaben der vom Server zu beziehenden Daten in „Grundeinstellungen - Verzeichnisse - TurboMed“ umgestellt werden auf das Netzlaufwerk „TurboMed“.
Wer jedoch eigene Anpassungen der Bedieneroberfläche und/oder der Menüs verwendet, sollte (muß aber nicht, geht auch später) diese vor dem ersten Start von TurboMed integrieren, also Beenden der Installation OHNE Starten von TurboMed (dazu TurboMed auch an allen anderen Arbeitsplätzen der Praxis und auch am Server beenden). Bei einer solchen Anpassung kann TurboMed gleich für die Umstellbarkeit von Netzwerk- auf Einzelplatz-Modus vorbereitet oder diese gleich integriert werden. Die Lizenzdatei „BINTAB.dat“ aus dem Hauptverzeicnis des Servers wird dabei gleich mitkopiert.
Wer den Clienten auf Einzelplatzbetrieb umstellen können möchte, hat zwei Möglichkeiten, dies vorzubereiten:
--Entweder sowohl „BINTAB.dat“ als auch den Ordner „PraxisDB“
vor dem ersten Start von TurboMed auf dem Server in das Verzeichnis „TurboMed“ auf dem neuen Clienten überschreibend kopieren...
--oder „BINTAB.dat“ irgendwann kopieren und
danach eine
Datenspiegelung auf den Clienten - mittels der TurboMed-internen Datenspiegelung, vom Clienten aus eingeleitet wenn dieser der letzte angemeldeter Client ist - durchführen.
(Mit diese beiden Methoden bekommt man die Kombination Datenbank/Lizenz für den Einzelplatzmodus zur Zusammenarbeit...)
--Alle Ordner des Servers, die von eigenen Anpassungen des Arztprogrammes betroffen sind, werden vom Server auf den Clienten kopiert, Überschreiben soll dabei bestätigt werden, eine nicht kopierfähige Thumbs-Datenbank darf übersprungen/ignoriert werden (alles das kann auch nach dem ersten Start der Client-Installation erfolgen, jedoch darf für das Kopieren der PraxisDB per Windows-Dateimanagement kein Client am Server angemeldet und auch nicht TurboMed am Server selbst gestartet sein).
Dies wären aus dem Ordner „TurboMed“ des Servers/Netzlaufwerkes:
die praxisspezifischen Datenbanken: Ordner „PraxisDB“, „Dokumente“ und die Datei „BINTAB.dat“
falls Icons für den Werkzeugkasten oder Toolbars verändert/ergänzt wurden: Ordner „Symbole“
falls Formulare verändert/ergänzt wurden und
insbesondere für die Übernahme der Formulareinstellungen/Zusatzeinstellungen: Ordner „Formulare“ und ggfs. auch der Sicherungsordner der veränderten Formulare (z.B. „Formulare_eigene“), sofern nicht innerhalb des Ordners „Formulare“ gesichert
falls Formatierungsvorlagen für Anzeigen (z.B. Schnellübersicht, Listenanzeigen) verändert/ergänzt wurden: Ordner „Vorlagen“
falls Menüs verändert und die Veränderungen exportiert wurden: Ordner „Menüs“
--Von einem vergleichbaren Clienten wie dem neu erstellten aus dessen TurboMed-Hauptverzeichnis in dasjenige des neuen Clienten kopieren:
falls ein Ordner für den Moduswechselbetrieb angelegt wurde, diesen Ordner: Ordner heißt bei mir „local“, überall vorhanden, sollte aber von einem wirklich moduswechselnden Clienten übernommen werden, der gerade im Netzwerkmodus sein soll und bei dem TurboMed auf demselben Laufwerkbuchstaben wie auf dem neuen Clienten installiert ist (sonst evtl. Anpassungen der Batchdateien erforderlich).
aus dem Ordner „TurboMed\Programm“ die Dateien „Lokal.ini“ und „Global.ini“. (Evtl auch Weiteres? Bei mir reichen diese beiden Dateien, aber ich nutze keine GDT und keine BFB). Wer diese Dateien nicht von einem anderen Clienten übernimmt, muß im Grunde genommen die kompletten Grundeinstellungen durcharbeiten, sonst läuft auf dem neuen Clienten einiges anders als sonst in der Praxis. Es reicht also nicht, nur die Verzeichnispfade anzupassen, die Standard-Vorgaben von TurboMed sind für die tägliche Arbeit oft ungünstig, manche sogar ganz unbrauchbar (z.B. werden dabei die Medikamente
nicht nach Verschreibungsstatus auf Kassen- und Privat-Rezept verteilt)!
--In Karteikarte F3 und Abrechnung F2 sowie in der Medikamenten- und Diagnosenauswahl der „Eigene Liste Medikamente/Diagnosen" noch die Spaltenbreiten und die angezeigten Spalten kontrollieren und ggfs. neu ausrichten/nicht angezeigte Spalten anzeigbar machen. Bei den Eigenen Listen: Rechter Mausklick auf einen Spaltentitel zeigt die Möglichkeiten der Anzeige von Spalten und mit + markiert die aktuell angezeigten Spalten, klicken auf diese Angabe ändert den Anzeigestatus. Für die F2 und F3 ist das über die „Grundeinstellungen - Karteikarte - Spaltenbreiten - Abrechnung/Karteikarte" definiert, wo man bei Spaltenbreite 0 (unsichtbare Spalte) einen Zahlenwert einsetzen kann und dann in der F2 oder F3 die dann sichtbare Spalte auf die gewünschte Breite ziehen kann.
Jetzt ist die neue Client-Installation bereits in der gleichen Art und Weise betriebsfähig wie der Client, von dem Local.ini und Global.ini kopiert wurden, sofern das Netzlaufwerk mit dem Ordner TurboMed des Servers an beiden Stationen den gleichen Laufwerksbuchstaben zugewiesen bekommen hat (sonst müssen die Pfade in den Grundeinstellungen des neuen Clienten darauf nochmals angepasst werden). Alle Menüveränderungen, Karteikartenfilter, Laborblatteinstellungen und Benutzer und Farbeinstellungen sind aber da, und das spart viel Arbeit...
Wer den Moduswechselbetrieb nach Wahnfried einrichten will (siehe
http://www.vondoczudoc.de/viewtopic.php?p=3442#3442 , auch davor bereits interessante Alternativen...), legt noch Verknüpfungen zu Batch-Dateien im Ordner „local\Batch“ („Datenspiegelung im laufenden Betrieb der anderen Arbeitsplätze“ und „Moduswechsel“, ggfs. auch für „Datenbankprüfung betr. Backup-Modus“ und/oder „Datenspiegelung Beine machen“ - aber letzteres ohne zusätzliche Nachinstallation des Befehles „kill“ nicht für W2k!) auf den Desktop. Der ergänzte Werkzeugkasten der Praxis ist über die kopierte PraxisDB bereits mit dem Moduswechsel-Icon ausgestattet, sofern das Moduswechselsystem bereits einmal eingerichtet wurde.
Das wär's, ist etwas viel geworden, aber eben gedacht auch für Jemanden, der weniger umfangreiche PC-Kenntnisse hat.
Und eigentlich geht das Ganze viel rascher, als man es liest (auf jeden Fall rascher, als man es schreibt...

)
Viele Grüsse, Wahnfried