Hallo,
zunächst danke für die bisherigen Antworten. Das kritiklose Impfen halte ich ebenfalls für problematisch, es sollte m.M.n. stets situativ abgewogen werden. Das gilt insbesondere für neue Impfungen. Das soll aber nicht heißen, daß ich gegen das Impfen bin, im Gegenteil! Ich habe grade in letzter Zeit immer wieder Patienten die Vorbehalte äußern aufgrund von sogenannten Impfschäden. Ich denke es hat bei den ersten Impfungen sicherlich öfters Komplikationen gegeben als bei den modernen Impfungen heutzutage. Ich bin jetzt noch nicht so lange (seit 2008) als Arzt im Geschäft und habe eine Impfschaden noch nicht live gesehen. Gibt es denn hierzu irgendwelche (wissenschaftlichen) Studien bzw. Zahlen? Ein Link oder PDF wäre super.
Die wichtigsten und stets wiederkehrenden Argumente gegen die (Masern) Impfung sind:
1. Es gibt die Impfung nicht einzeln sondern nur als MMR Kombi (ich denke zwar man kann nicht "überimpfen", aber wird halt von vielen Patienten als kritisch betrachtet)
2. Die Impfung enthält Quecksilber bzw. Aluminium (m.M.n. selbst wenn diese Elemente enthalten sind, so ist die Menge auf die Lebenszeit gesehen vernachlässigbar. Da halte ich den täglichen Gebrauch von aluminiumhaltigen Deos oder die Verwendung von Energiesparlampen für problematischer)
3. Impfschäden (wiederkehrendes Argument, diese würden stets als Humbug abgetan, Pharmaindustrie und Regierung arbeiten hier Hand in Hand bei der Vertuschung

)
4. Durchmachen der "echten" Erkrankung wäre besser für die Ausbildung eines starken Immunsystems und Impfungen versagen eh bei 5-10%. Der 1. Punkt ist m.M.n. Schmarrn, leider weiß ich nicht, ob es auch bei durchgemachten echten Masern die Möglichkeit gibt, daß man auch ein zweites Mal erkranken kann... evtl i.R. einer Immunschwäche/Immunsuppression??? Sind solche Patienten (Immunsupprimierte z.B. nach Transplantation oder mit HIV) gefährdet sich erneut mit Masern zu infizieren und auch zu erkranken? Ich habe auch einige Patienten die bei M. Crohn Azathioprin nehmen. Gibt es bereits hier Probleme? Evtl. kann ein Immunologe bzw. Experte aufklären? Das wäre natürlich ein starkes Argument, deren Familienangehörigen besonders eindringlich zu einer Impfung zu raten.
@Wahnfried: Natürlich sollte die Vergütung keinen Einfluss auf die Durchführung einer Impfung nehmen dürfen! Das dokumentiert werden muss für den Fall der Fälle ist klar. Ich hätte jedoch mehr ein moralisches Problem, wenn es zu Komplikationen nach einer Impfung kommt, zu der ich geraten habe, als Furcht vor möglichen juristischen Konsequnezen. Deswegen hätte ich gerne verlässliche Quellen, die ich den Patienten vorlegen bzw. mitgeben kann, damit jeder die Entscheidung selbst in Ruhe fällen kann. Rein statistisch spricht ja augenscheinlich alles fürs Impfen, aber wie jeder der mal wissenschaftlich gearbeitet hat selber weiß, kann man so gut wie jede Statistik durch entsprechende Interpretation nach den eigenen Bedürfnissen "hinbiegen".
schönen Gruß
elvito