Puh, viele Baustellen hier

Kleine Bitte: Die folgenden Ansichten basieren auf langer Erfahrung und intensiver Beschäftigung. Das führt gern dazu, dass meine Aussagen missverständlich "belehrend" wirken können. Das ist nicht meine Absicht. Schließlich leben wir alle vom Erfahrungsaustausch. Falls ich irgendetwas zu Unrecht postuliere, freue ich mich über andere Ansichten
@Wahnfried:
- Mehrere OS auf einer Platte -> zum Basteln gut, aber ist das nicht auch etwas riskant? Wenn eines der Systeme Unfug anrichtet, z.B. mit Bootloader, MBR, dann könnten Bergungsarbeiten das Wochenende versauen -> den Spaß hatte ich einst auf dem Heim-PC mit Win7 und nachinstalliertem Ubuntu. Win war weg, so dass am Ende nur noch das gute alte Testdisk helfen konnte.
- HD103SI, WD Green: Das sind Platten, die gern in USB-Gehäusen vertrieben werden. Preiswerte Lagerhallen. Kühl, leise, langsam... Aber wie sieht es mit der Belastbarkeit im Dauerbetrieb und der Vibrationsfestigkeit aus? RAID- und 24/7-certified-Platten kosten im Handel manchmal 30% mehr, aber laufen schnell und i.d.R. zuverlässig. Gerade WD Green (1 und 2 TB) haben im letzten Jahr den Großteil meiner RMA-Vorgänge ausgemacht: 8 Stück bei WD durchgetauscht.
- Eine virtuelle Box ist aber nur zuverlässiger, was die Portabilität angeht, wenn das Wirtssystem "stirbt". Ansonsten ist ein Virtual-PC/VMware/"..." ja vom Wirtssystem abhängig. Gut, dieses wird dann nicht mit Treibern zugemüllt. Ein XP-Host sollte aber dann als 64er-VErsion laufen (Speicher!!!).
- Ein Virtual PC pro Thin Client? Krass!

Eigentlich gewaltiger Overkill, aber was kostet Speicher... Vorteil: Druckerzuordnungen bleiben erhalten, auch wenn ein anderer Client darauf zugreift. Kein Hickhack mit mehreren Lesegeräten. Lizenzierung ist sicherer als bei Thinstuff. Hab ich etwas übersehen?
- Warum kein Linux für den TM-Server: Weildie Thin-CLients ohnehin einen Windows-Host für TM brauchen. Wenn dieser Host dann über eine Netzwerkbrücke auf die PraxisDB zugreifen soll (virtuelle Box oder separates Gerät), verliere ich Performance.
- Internet machen die Thin Clients außerhalb der RDP-Shell. So bleibt nur RDP als Risikoverbindung.
@mmoellinger:
Grandioser Ansatz! -> Das schiebe ich ohne großes Nachdenken in den 2-Jahres-Plan für die beschriebene Praxis.
@Thomas:
- Zu 1. -> Wie viel macht es aus? Bei mehr als 25% Mehrleistung im DB-Zugriff wäre dies ein Grund zur Nachrüstung. Bei Neuaufbauten ist es finanziell fast neutral -> also Pflicht. Danke

- Zu 2. -> Guter Hinweis. Daran habe ich noch nicht gedacht...
- Zwei SSD im RAID 1 ist ja genau das, was NICHT passieren sollte, da die Lebenserwartung und der Zeitpunkt für plötzlich einsetzende Erschöpfung der Speicherzellen nicht einzuschätzen sind -> Die Datenrettung bei HDD ist praktisch machbar, bei SSD sehe ich schwarz.
- Benchmark: Hier muss ich Sie vertrösten. Einen frischen Test würde ich erst bei Neuaufbau oder bei der Lüfterrevision vornehmen.
Die ersten Benchmarks nach Aufbau unter XP32 waren aber eindeutig (Intel ICH10, AHCI, Treiber installiert etc. vs. Adaptec 5405 PCI-X):
0) HDD Bootvis: 210 Sekunden
1) SSD mit 3G onboard = Schnell. Bootvis = 54 Sekunden.
2) SSD mit 3G am Adaptec im Vergleich zum Onboard-Controller: Bei Dauertransfer etwa 6% schneller lesen UND schreiben, bei wahlfreien Zugriffen (Lese- und Schreibzyklen gemischt) ca. 40% schneller.
Bootvorgang mit allen Treibern, Diensten etc. (bootvis = 31 Sekunden)
3) SSD 3G + HDD am Adaptec = Lesen identisch, Schreiben -> Gleiche Werte bei Blöcken unter 120 MByte, darüber fällt der Benchmark auf HDD-Niveau. Bootvis = 33 Sekunden.
Erkennbar ist, dass der Cache des Adaptec mit 256 MByte schon eine Menge bewegt, aber eben im Rahmen der Kapazität.
Nackte Zahlen sind natürlich spannender, aber im Praxisbetrieb mit Turbomedserver sehe ich hier kaum noch Luft nach oben.
Um vergleichen zu können: Welche Benchmarksuite verwenden Sie?