Eingabe von Diagnosen seit 1/11

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Jochen Dohse
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Eingabe von Diagnosen seit 1/11

Beitrag von Jochen Dohse »

1. Auf der Diagnosenoberfläche ist nie klar wo ich stehe. Bis 4/10 wechselte ich mit der TAB-Taste direkt zwischen Akut- und Dauerdiagnosen hin und her. Jetzt gibt es zwei Zwischenschritte und es nicht klar wo ich lande mal auf den Dauerdiagnosen, mal auf den Akutdiagnosen, meist auf den Dauerdiagnosen.
Ich muß also mit der Maus auf das Feld klicken und genau hinsehen und kann nicht mehr blind tippen wie vorher.
Früher: 1. F11 Diagnosen aufrufen, mit Tab gegebenenfalls verändern wenns eine Dauerdiagnose sein sollte und dann blind mit Strg + N weiter.

2. Markierung der neuen Dauerdiagnosen: Der Status der Dauerdiagnose, ob abrechnungsrelevant, ananestisch und akut behandlungsbedürftig oder nur anamnestisch muss dringend mit einer Alt oder STRG + xyz Steuererung belegt werden, damit man nicht immer mit der Maus auf die Felder zugreifen und klicken muß.

Sehr geehrte Frau Ramm, es ist schön, dass Sie hier jetzt mitschreiben und auf unsere Fragen und Bedürfnissse mit eingehen. Für Sie ist es klar, Sie sitzen den ganzen Tag vor dem Rechner und gucken in den Rechner um unsere Probleme mit zu lösen.
Meine Aufgabe als Allgemeinarzt ist das Gespräch mit dem Patienten, der Rechner ein Hilfsmittel, der mir bei möglichst unauffälliger Bedienung maximalen Nutzen bringen soll. Der Patient sagt sonst, der hat ja die ganze Zeit nur in seinen PC geguckt.

Maussteuerung ist zwar zu Anfang zum Lernen sinnvoll, muss aber schnellstens in Tastaturbedienung geändert werden können. Das war bisher der Vorteil von Turbomed und sollte auch bitte nicht aufgegen werden.

Schöne Grüße aus dem verregneten Sarstedt
Jochen Dohse
SFeu
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Re: Eingabe von Diagnosen seit 1/11

Beitrag von SFeu »

Genau das gleiche Problem: man war es gewohnt, unauffällig und schnell
die Episodendiagnose einzugeben, dabei mit Tab wechseln und Ctrl-N. Dabei musste man nicht
mal vom Patienten wegsehen. Jetzt finde ich mich plötzlich bei der Aufforderung zur
Dauerdiagnoseneingabe und beginne mit dem Mausklickern. Das nervt etwas.
Auch würde ich mir ein Tastaturkürzel zum Editieren der DD wünschen.

Grüße,
SFeu
SFeu
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Re: Eingabe von Diagnosen seit 1/11

Beitrag von SFeu »

Außerdem scheint Turbomed die Einstellungen für die Ansicht unter
F11 (Schriftgröße, Spaltenauswahl) plötzlich zu vergessen?
rfbdoc
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Re: Eingabe von Diagnosen seit 1/11

Beitrag von rfbdoc »

Spaltenauswahl wird immer wieder zrückgesetzt !!
R.F.B.
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Roland_Colberg
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Re: Eingabe von Diagnosen seit 1/11

Beitrag von Roland_Colberg »

Gleiches Problem hier!!!

Mittlerweile habe ich mir angewöhnt, beim Wechsel zwischen Quartals- und Dauerdiagnosenfeld 3x TAB zu drücken, dann passt es meistens.
Noch einfacher wäre es, beim Dialog zur Diagnosenkategorisierung noch eine 4. Möglichkeit anzubieten, nämlich die Diagnose einfach als Quartalsdiagnose zu speichern und gar nicht unter den Dauerdiagnosen. Und das Ganze natürlich mit Tastaturbedienung ohne Maus!

BTW: die Formulierung, wir könnten bis zum 30.6.11 noch "sanktionsfrei" fehlerhaft kodieren, impliziert anschließend Sanktionen bei Fehlern. Hat hier jemand einen Schimmer
  • was für Sanktionen
    bei welchen Fehlern
    die wie und
    von wem erkannt werden wollen
drohen? Und bei wem ich die ca. 837 Fragen, die bei mir beim Lesen der Kodierrichtlinien offen geblieben sind, beantwortet bekomme? :evil: :evil: :evil:
Jochen Dohse
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Re: Eingabe von Diagnosen seit 1/11

Beitrag von Jochen Dohse »

Wir sind aufgefordert die Morbität unserer Patienten in Codes abzubilden.
ZB nicht einfach Diabetes mellitus und getrennt Z.n. Nach Amputation sondern komplizerter Diabetes mellitus und Amputation bei Diabetes mellitus. Danach werden wir dann bezahlt, je mehr komplizerte Fälle, desto mehr Geld. Toll was, wie in der Karikaturensendung irgendwo im Fersehen.
Was ist wenn der Patient nun auch noch ein starker Raucher ist?

Lassen Sie mal eine Kassenabrechnung durchlaufen und selbst wenn Sie alle Fehler der Turbomed-Fehlerliste korrigiert haben vom Prüfmodul "durcharbeiten". Selbst wenn die Datei verschlüsselt werden kann, sollten Sie sich die Fehlerliste des Prüfmoduls ansehen. Diese enthält dann die Fehler, die spätestens ab Sommer dazu führen, dass Sie für diese Patienten kein Geld bekommen, denn die haben ja keine "vernünftigen Diagnosen". Nun werden Ihnen auf der Fehlerliste des Prüfmoduls nur immer eine Seite mit Fehlern angezeigt, obwohl mehr Kodierfehler bestehen. Ich habe bei knapp 600 Scheinen die Kassenabrechnung zehn mal durchlaufen lassen müßen, um alle Fehler zu korrigieren und ich habe es mir bisher sehr einfach gemacht, in dem ich zum Beispiel "Herzinsuff bei Hypertonie" gelöscht und einfach durch "Herzinsuff" ersetzt habe.
Das ist auf die Dauer aber nicht sinnvoll, denn wie oben gesagt, nur für kranke Patienten soll es später mal Geld geben.
Wird Deutschland gesünder wenn wir die Morbidität so abbilden?

Viele Grüße aus Sarstedt
Es regnet wieder seit dem Abend
Jochen Dohse
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Roland_Colberg
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Re: Eingabe von Diagnosen seit 1/11

Beitrag von Roland_Colberg »

Aber genau so wird es doch laufen! Meinen Sie, wir Hausärzte hätten die Zeit, die ganzen multimorbiden Patienten korrekt zu kodieren? Also: alle Dauerdiagnosen rausnehmen und bei jedem Patienten nur eine sichere Diagnose abrechnen, z.B. I10.90G oder sowas. Alles andere sind dann halt nur noch Verdachtsdiagnosen, und die zählen ja eh nicht...
Das Argument mit dem Geld wird nur ziehen, wenn es sich auf den einzelnen Arzt auswirkt. Dann wird sich allerdings jeder hinsetzen und tagelang die Kodierung "optimieren". Deutschland würde ganz schön krank werden.
Wenn das nur über die kollektive Vergütung läuft, wird das in die Hose gehen. Dann wird Deutschland gesund.
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Geigenberger
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Re: Eingabe von Diagnosen seit 1/11

Beitrag von Geigenberger »

(Sehr) kleiner Lichtblick: Auch die Krankenkassen werden aus einem gemeinsamen Topf nur dann Geld bekommen, wenn wir "richtig" (!) kodieren. (sh. DRG in Krankenhäusern)
Wir bestimmen also zukünftig, welche Krankenkasse wieviel Geld bekommt :idea:

A. Geigenberger
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Roland_Colberg
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Re: Eingabe von Diagnosen seit 1/11

Beitrag von Roland_Colberg »

Geigenberger hat geschrieben:(Sehr) kleiner Lichtblick: Auch die Krankenkassen werden aus einem gemeinsamen Topf nur dann Geld bekommen, wenn wir "richtig" (!) kodieren. (sh. DRG in Krankenhäusern)
Wir bestimmen also zukünftig, welche Krankenkasse wieviel Geld bekommt :idea:

A. Geigenberger
Aber für die Kassen ist das nach meinem Verständnis ein Nullsummenspiel, da geht es doch nur um den RSA. Die Gesamteinnahmen aller Kassen bleiben davon unberührt, oder bin ich da falsch informiert?

Für uns Hausärzte gehts dagegen schon um einiges: kodieren wir alle zusammengenommen schlecht, indem wir z.B. solange Diagnosen herausstreichen, bis die Abrechnung "durchläuft" (und so werden das 95% der Kollegen bzw. deren Helferinnen machen), dann wird erheblich weniger Geld in den hausärztlichen Honorartopf fließen.

Der einzelne Hausarzt wird für sich folgendermaßen rechnen:
  • Wenn ich Patient XY vollständig und korrekt kodiere, bringt das vielleicht € 50 mehr in den Honorartopf (optimistisch geschätzt).

    Dafür brauche ich ca. 2 Minuten (optimistisch geschätzt, ohne Einarbeitungsphase, Vorbereitungskurse etc.).

    Von den € 50 kommen bei mir 0,5 Cent an (50 € dividiert durch ca. 10000 Hausärzte in Bayern).

    Macht einen Stundensatz von € 0,30.
An dieser Stelle höre ich einfach mal mit dem Rechnen auf.... :cry:
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Kühl, Telse
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Re: Eingabe von Diagnosen seit 1/11

Beitrag von Kühl, Telse »

Hallo,

ich antworte mal kurz zu den bisher aufgeführten Punkten:

1. Der Wechsel mit TAB muss auch weiterhin funktionieren - wir prüfen und ändern das ggf.
2. Die Statuseingabe über Hotkeys macht Sinn - das bauen wir ein
3. Schriftgröße und Spaltenauswahl ändern sich --> auch das prüfen wir und korrigieren

Danke für Ihre Hinweise!
Viele Grüße,
Telse Kühl
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wahnfried
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Re: AKR-Grundsätzliches

Beitrag von wahnfried »

Roland_Colberg hat geschrieben:
Geigenberger hat geschrieben:(Sehr) kleiner Lichtblick: Auch die Krankenkassen werden aus einem gemeinsamen Topf nur dann Geld bekommen, wenn wir "richtig" (!) kodieren. (sh. DRG in Krankenhäusern)
Wir bestimmen also zukünftig, welche Krankenkasse wieviel Geld bekommt :idea:

A. Geigenberger
Aber für die Kassen ist das nach meinem Verständnis ein Nullsummenspiel, da geht es doch nur um den RSA. Die Gesamteinnahmen aller Kassen bleiben davon unberührt, oder bin ich da falsch informiert?
Ganz richtig, aber die Kassen werden uns verfluchen, wenn wir ihnen nicht die Möglichkeit zur Bedienung aus dem RSA-Topf ermöglichen!! selbst viel geringere "Schäden", die wir angeblich verursachen, führen doch regelmäßig zu echten Arbeitswut-Anfällen der dortigen Verwaltungen...
Roland_Colberg hat geschrieben:Für uns Hausärzte gehts dagegen schon um einiges: kodieren wir alle zusammengenommen schlecht, indem wir z.B. solange Diagnosen herausstreichen, bis die Abrechnung "durchläuft" (und so werden das 95% der Kollegen bzw. deren Helferinnen machen), dann wird erheblich weniger Geld in den hausärztlichen Honorartopf fließen.

Der einzelne Hausarzt wird für sich folgendermaßen rechnen:
  • Wenn ich Patient XY vollständig und korrekt kodiere, bringt das vielleicht € 50 mehr in den Honorartopf (optimistisch geschätzt).

    Dafür brauche ich ca. 2 Minuten (optimistisch geschätzt, ohne Einarbeitungsphase, Vorbereitungskurse etc.).
Das finde ich illusionär-optimistisch..., schließlich haben Sie selbst "multimorbide" Verhältnisse angedeutet...
Roland_Colberg hat geschrieben:
  • Von den € 50 kommen bei mir 0,5 Cent an (50 € dividiert durch ca. 10000 Hausärzte in Bayern).

    Macht einen Stundensatz von € 0,30.
An dieser Stelle höre ich einfach mal mit dem Rechnen auf.... :cry:
Glauben Sie wirklich, daß von diesem Geld bei uns etwas ankommt?? Es wird uns wieder mal höchstens etwas abgezogen (genügend Luft ist ja angeblich im System drin - aber denken Sie mal: wie die Politik dienern wird, wenn die Klinikkonzerne meinen, das hungere sie aus...), denn die Verwaltungsmaschinerien der institutionalisierten MVZ werden das optimal abschöpfen... Übrigens erhöht sich der Einnahmebereich der Kranken Kasse bei Kodierung in ihrem Sinne um hunderte bis tausende von Euronen!!, dagegen kann der zu erwartende Zustrom im Honorartopf m.E. vernachlässigt werden.

unkt Wahnfried

@ Geigenberger:

Lieber Admin, Ihre "Lichtblick"-Überlegung finde ich regelrecht problematisch, denn wir können das System keinesfalls steuern: dazu müßten wir es mindestens überblicken, eigentlich aber solidarisch gemeinsam ohne offizielle Vorgabe handhaben. Das ist doch nie realisierbar... (MIT offizieller Vorgabe würde es juristisch problematisch!).

Sollten wir uns überheben, eine Kasse "bestrafen" zu wollen, "belohnen" wir dafür die Anderen, aber sind die denn besser? Hat die (mir unverständliche) Parteinahme für eine politische Partei vor der letzten BTW und deren rascher Umschwung danach nicht beeindruckt? Dasselbe Prinzip gilt doch auch hier: Auch bei den "anderen" Kranken Kassen geht es doch um die Größe des Stückes vom Kuchen, nur daß diese auf der Einnahmenseite viel mehr jonglieren können als wir. Wenn dieses Stück nicht stimmt, werden die "anderen" Kassen uns beizeiten genauso in die Mangel nehmen, immer schön abwechselnd...
Außerdem: Für eine solche "Bestrafung" gibt es sicherlich beste Verhinderungsmöglichkeiten, wie z.B. Vorstellung eines Patienten mit nicht-kongruenten Diagnosen zwischen HA und FÄ durch die Kasse beim MDK (falls die eigene Kodierabteilung nicht reicht) und ein Urteil "HA hat falsch kodiert" kann dann regelrecht zu Geld gemacht werden - zu wessen Lasten, kann sich Jeder denken.

Und wenn das System juristisch nicht anfechtbar austariert ist, braucht es die nächste - natürlich von uns kostenneutral zu leistenden - Überwachungs-Steuerungs-Verteiler-Methode.

Deswegen bin ich der Auffassung, daß dieser Bürokratie-Wahnsinn nur mit passivem Widerstand begleitet werden kann, was für mich heißt, daß ich die AKR nicht aktiviere, solange es eben geht - und danach keine/kaum_eine Dauerdiagnose auf "immer abrechnungsrelevant" stelle (eher die, die man sonst "vergißt" wie 'Vorhandensein eines/einer...'), sondern nach Möglichkeit wie bisher die für mich relevanten DD in die Abrechnungsdiagnosen kopiere. Dürfte genauso viel Zeit brauchen, wie die Entscheidung, welche noch nicht regelmäßig abrechnungsrelevante (und deswegen ja bereits übertragungs-markierte) DD jetzt doch noch dazu angeklickt werden muß. Sollen die Kassen ruhig sehen, daß ich zwar Abrechnungsdiagnosen übertrage, aber kaum Dauerdiagnosen, daraus kann man Niemandem einen Strick drehen. Dadurch bin ich auch noch freier, die Ausschluß- und Verdachts-Diagnosen in den DD stehen zu lassen, da das Wegklicken dieser (hoffentlich mal deaktivierbaren...) Fehlermeldung zur Routine wird.

Ich kopiere mal diese letzten - mehr berufspolitischen - Beiträge in einen Thread "AKR-Kodierrichtlinien"... im Unterforum "Arztpraxis (allgemein)"... und schlage vor, die Diskussion dort weiterzuführen, da sie hier eher "untergehen" wird.

Grüsse nicht nur an die Wachen, Wahnfried
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Re: AKR-Grundsätzliches

Beitrag von lcer »

Hallo zusammen,
wahnfried hat geschrieben:Deswegen bin ich der Auffassung, daß dieser Bürokratie-Wahnsinn nur mit passivem Widerstand begleitet werden kann, was für mich heißt, daß ich die AKR nicht aktiviere, solange es eben geht - und danach keine/kaum_eine Dauerdiagnose auf "immer abrechnungsrelevant" stelle (eher die, die man sonst "vergißt" wie 'Vorhandensein eines/einer...'), sondern nach Möglichkeit wie bisher die für mich relevanten DD in die Abrechnungsdiagnosen kopiere. Dürfte genauso viel Zeit brauchen, wie die Entscheidung, welche noch nicht regelmäßig abrechnungsrelevante (und deswegen ja bereits übertragungs-markierte) DD jetzt doch noch dazu angeklickt werden muß. Sollen die Kassen ruhig sehen, daß ich zwar Abrechnungsdiagnosen übertrage, aber kaum Dauerdiagnosen, daraus kann man Niemandem einen Strick drehen. Dadurch bin ich auch noch freier, die Ausschluß- und Verdachts-Diagnosen in den DD stehen zu lassen, da das Wegklicken dieser (hoffentlich mal deaktivierbaren...) Fehlermeldung zur Routine wird.
meine persönliche Einstellung: Widerstand ja, deaktivieren nein.

Würde ich bis Juli warten, könnte es sein, dass ich von Fehler/-meldungen im Praxisalltag überrollt werden. Ich schätze, dass aufgrund versehentlichen wegklicken der Diagnosen zur Zeit nur ca. 90% von mir klassifiziet werden. Allerdings bin ich sehr vorsichtig, was das Ändern der ICD-Verschlüsselung angeht.

Beispiel: Kollegen meiner Berufsgruppe (Augen) haben jetzt überstürzt angefangen, bei jeder Brillenbestimmung - die ja immernoch Kassenleitung (im Ordinationskomplex enthalten!) ist, eine Z46.0 zu kodieren. Gerade die Z-Nummern wurden bisher ja oft vernachlässigt. Bevor man das aber verstärkt tut, lohnt ein Blick auf die Z-Kapitel-Überschrift: "Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen". Die meisten anderen ICD-Kapitel sind aber mit "Krankheiten ..." überschrieben. Möglicherweise wird irgenwann einmal ein Gesundsheitsbeamter oder Politiker aus dem Anteil der Z-Nummern ableiten, dass wir Ärzte bitteschön nur Erkrankungen behandeln sollen, für alle anderen "Zustände" und "Faktoren" gibt es ja: Optiker, Orthopädische Schuhmacher, Sanitätshäuser, Soziale Dienste, Gemeindeschwestern, Apotheken .... die die gleiche, dann nichtärztliche Leitung (zunächst! Langzeitfolgen mal weggelassen) preiswerter erbringen können. Das Z-Kapitel wird aus dem "Ärztetopf" herausgenommen und das wars dann.

Widerstand könnte für mich bedeuten, dass man den Kassen und Politikern nicht mehr und nicht konkretere Informationen gibt, als sie ohnehin schon haben.

Grüße

lcer
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Re: Eingabe von Diagnosen seit 1/11

Beitrag von Roland_Colberg »

Lesen Sie mal weiter im Forum Arztpraxis (allgemein)
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wahnfried
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Re: AKR-Grundsätzliches

Beitrag von wahnfried »

lcer hat geschrieben: meine persönliche Einstellung: Widerstand ja, deaktivieren nein.

Würde ich bis Juli warten, könnte es sein, dass ich von Fehler/-meldungen im Praxisalltag überrollt werden. Ich schätze, dass aufgrund versehentlichen wegklicken der Diagnosen zur Zeit nur ca. 90% von mir klassifiziet werden. Allerdings bin ich sehr vorsichtig, was das Ändern der ICD-Verschlüsselung angeht.
Hallo,

...da denke ich bösartig: Sie können jetzt soviele Fehler wegkodieren, wie sie wollen, fast jedes Quartal wird es Neuerungen bei den AKR-Regeln geben, die uns - insbesondere die "alles erfassenden Hausärzte" - sehr gut beschäftigen können. "Fast" unabhängig von jetziger Vorarbeit. Ich werde meinen Vorschlag auf einem Einzelplatz-PC "vor-handhaben" (war sowieso so geplant, aber bis jetzt noch kein Update gemacht) und berichte dann über die Erfahrungen in einem virtuellen Folgequartal.

In vier Jahren könnte ich Rente beziehen und damit "Dienst nach Minimal-Vorschrift" bei Propagierung von DA/KE locker durchziehen. Wenn die eCard kommt, noch eher gewillt...

Wahnfried

p.s.: auch diese beiden Beiträge kopiere ich nach "Arztpraxis (allgemein)"
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Geigenberger
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Re: Eingabe von Diagnosen seit 1/11

Beitrag von Geigenberger »

Hallo,

ich bitte Sie, dieses Thema AKR (Kodierrichtlinien)

hier:
http://www.vondoczudoc.de/viewtopic.php?f=11&t=3097

weiter zu diskutieren, da aktuell über dieses Thema an mehreren Stellendes Forums geschrieben wird.
Postings zu diesem Thema hier erlaube ich mir zu dem oben genannten Thread zu verschieben.

Danke!

A. Geigenberger
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